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De Bello Civili (Buch1, Kap. 1-5)
1. Nachdem der Brief des Caesar den Konsulen übergeben worden war, konnte mit höchster Anstrengung der Volkstribunen bei ihnen durchgesetzt werden, daß er im Senat verlesen wurde. Das aber aus dem Brief vor dem Senat zur Sprache gebracht wurde, konnte nicht durchgesetzt werden. Die Konsulen berichteten über die Lage des Staates. Der Konsul L. Lentius versprach, daß er dem Senat und dem Staat nicht fehlen werde, wenn sie nur tapfer und kühn ihre Meinung äußern wollten. Wenn sie aber Rücksicht auf Caesar nähmen und sich um seine Gunst bemühten, wie sie es zu früheren Zeiten gemacht hätten, dann werde er für sich einen Entschluß fassen und der Autorität des Senats nicht gehorchen. Auch er habe die Möglichkeit zur Rückkehr zu Caesars Gunst. Scipio sprach in derselben Richtung (Meinung): Pompeius habe im Sinn dem Staat nicht zu fehlen, wenn der Senat sich ihm anschließe. Wenn er aber zu gemäßigt handle, dann werde er um seine Hilfe, wenn er sie später wolle vergeblich bitten.
2. Diese Rede des Scipio schien, weil die Senatssitzung in der Stadt abgehalten wurde und Pompeius anwesend war, aus dem Mund des Pompeius selbst zu kommen. Irgend jemand hatte auch eine gemäßigtere Meinung geäußert, wie zuerst M. Marcellus, der in diese Rede eingestiegen war, daß es nicht nötig sei über diese Sache bei dem Senat einen Antrag zu stellen, bevor in ganz Italien Musterungen abgehalten und Heere ausgehoben seien, durch deren Schutz der Senat sicher und frei zu entscheiden wagte, was er wolle. Wie zum Beispiel M. Calidus, der meinte, daß Pompeius in seine Provinzen aufbrechen sollte, damit es keine Ursache für Waffen gäbe. Caesar fürchte, nachdem zwei Legionen von ihm weggenommen wurden, daß Pompeius sie zu seiner Gefahr aufhebe und sie bei der Stadt zurückhalte. Wie zum Beispiel M. Rufus, der sich der Meinung des Calidius mit wenigen und kaum veränderten Worten anschloß. Diese alle wurden durch die Zurechtweisung des Konsul L.Lentius gescholten und getadelt. Er weigerte sich ganz und gar den Antrag des Calidus vorzutragen, Marcellus rückte durch und durch erschreckt durch die Zwischenrufe von seinem Antrag ab. So, durch die Äußerung des Konsuls, durch den Schrecken des anwesenden Heeres und die Drohungen der Freunde des Pompeius, folgten die meisten gezwungen, widerwillig und genötigt den Antrag des Scipio: daß Caesar vor einem bestimmten Termin das Heer entlassen solle. Wenn er das nicht mache, dann werde er gegen den Staat zu handeln scheinen. Einspruch erhuben die Volkstribunen M. Antonius und Q. Cassius. Sofort wurde über den Einspruch der Tribune verhandelt. Heftige Äußerungen wurden gemacht; je bitterer und grausamer jeder sich äußerte, um so mehr wurde er von Caesars Feinden gelobt.
3. Nachdem der Senat am Abend weggeschickt worden war, wurden alle von Pompeius gerufen, die dieses Standes sind. Pompeius lobte die Bereitwilligen und stärkte sie für die Zukunft, die Schlafen züchtigte er und spornte sie an. Viel wurden von allen Seiten aus dem alten Heer des Pompeius herausgerufen in der Hoffnung auf Belohnung und Beförderungen, viele wurden aus den zwei Legionen, die von Caesar abgegeben worden waren, herbeigeholt. Die Stadt und sogar der Versammlungsplatz füllten sich mit Tribunen, Zenturionen und Einberufenen. Alle Freunde der Konsule, die Anhänger des Pompeius und diejenigen, die alte Feindschaften mit Caesar hegten, wurden in den Senat gerufen. Durch deren Reden und Zusammenströmen werden die Schwächeren erschreckt und die Zweifelnden bestärkt, den meisten aber wird die Möglichkeit der freien Entscheidung genommen. Der Zensor L. Piso versprach, daß er zu Caesar gehen werde und ebenso der Praetor L. Roscius, die ihn über diesen Sachverhalt aufklären sollen. Sie fordern eine Frist von 6 Tagen um diese Sache auszuführen. Von einigen wurden Meinungen geäußert, daß Gesandte zu Caesar geschickt werden, die ihm den Willen des Senats vorlegen sollten.
4. Allen diesen widersetzt man sich und allen wird die Rede des Scipio und des Cato entgegengehalten. Den Cato trieben alte Feindschaften mit Caesar und der Schmerz über die Niederlage bei der Amtsbewerbung an. Lentulus wurde angetrieben durch die Menge der Schulden und die Hoffnung auf ein Heer und Provinzen und die Schenkungen für die zu nennenden Könige und er rühmt sich unter den Seinen, daß er ein anderer Sulla sein werde und zu dem der Oberbefehl zurückkehre. Den Scipio trieb dieselbe Hoffnung auf eine Provinz und Heere an; er glaubte, daß er sie in Anbetracht seiner Anhängerschaft mit Pompeius teilen werde und zugleich die Angst vor Prozessen und die Selbstdarstellung und die Schmeichelei der Mächtigen, die im Staat und bei Gerichten damals das meiste ausrichteten. Pompeius selbst, angetrieben von den Feinden Caesars und weil er wollte, daß ihm niemand gleich kam an Würde, hatte sich ganz von seiner Freundschaft abgewandt und er war in die Gunst mit den gemeinsamen Feinden zurückgekehrt, von denen er selbst den größten Teil Caesar aufgebürdet hatte zu jener Zeit der Verwandtschaft; zugleich, durch und durch bewegt durch die Schmach der beiden Legionen, die er vom Marsch nach Asien und Syrien in seine Macht und unter seine Herrschaft gebracht hatte, strebte er danach, daß die Sache zu den Waffen gebracht wurde.
5. Aus diesen Gründen wurde alles eilends und ungeordnet betrieben. Weder wurde den Anhängern ein Zeitraum zum Unterrichten Cäsars gegeben, noch wurde den Tribunen des Volkes die Möglichkeit gegeben ihre Gefahr abzuwenden und nicht einmal daß äußerste Recht durch Einspruch zu erhalten, daß sogar der L. Sulla bestehen ließ; sondern sie wurden am 7. Tag gezwungen über ihre Sicherheit nachzudenken, was jene große Unruhe stiftenden Volkstribunen in früheren Zeiten gewöhnlich erst nach 8 Monaten verschiedener Aktionen zu beachten und zu fürchten pflegten. Man schritt zu jenem äußersten und allerletzten Senatsbeschluß, zu dem man vorher niemals Zuflucht genommen hatte, wenn nicht etwa bei einem Brand selbst der Stadt und bei der Verzweiflung aller an Heil, durch die Frechheit von Straßenräubern: Die Konsuln, die Prätoren, die Volkstribunen und die, die Stellvertreter der Konsuln in der Nähe der Stadt waren, sollten sich Mühe geben, daß der Staat keinen Schaden nähme. Dieses wurde auf Senatsbeschluß am 7. Januar niedergeschrieben. Daher wurde zunächst an fünf Tagen, an denen die Senatsversammlung abgehalten werden konnte, seit das Konsulat von Lentus angetreten wurde, mit Ausnahme eines Zeitraums von zwei Tagen, an dem über die Comitien entschieden wurde, wurde sowohl über den Oberbefehl Cäsars als auch über die einflußreichsten Männer und Volkstribunen aufs ernste und heftigste entschieden. Die Volkstribunen flohen sofort aus der Stadt und begaben sich zu Cäsar. Dieser war zu der Zeit in Ravenna und erwartete Antworten auf seine sehr milden Forderungen, ob durch irgendeinen Gleichmut der Menschen die Sache zum Frieden gebracht werden könne.
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